Kußmaul-Medaille: Preisträger 2018
DGRh zeichnet das Team Kerndokumentation aus
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie verleiht dem Team Kerndokumentation des Deutschen Rheuma-Forschungszentrum (DRFZ) die Kußmaul-Medaille 2018. Die DGRh zeichnet die Arbeitsgruppe unter anderem für deren kontinuierliche Erfassung und Analyse von Behandlungsdaten von Menschen mit rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen aus. Auch diese Ehrung fand im Rahmen der Eröffnung des 46. Kongresses der DGRh in Mannheim statt.
Laudator Professor Dr. med. Christof Specker aus Essen überreichte die silberne Plakette in Mannheim an Dr. Katinka Albrecht und Sascha Bischoff, stellvertretend für die gesamte Gruppe. Dieses Jahr feiert die bundesweite Kerndokumentation der Regionalen Kooperativen Rheumazentren ihr 25-jähriges Jubiläum: Seit 1993 widmet sie sich die bundesweite Kerndokumentation dem Ziel, Gesundheitsversorgung und Lebensqualität rheumakranker Menschen zu verbessern. Sie liefert aktuelle Berichte, Auswertungen und Daten für die Versorgungsplanung und die Analyse von Mängeln. Die Mitarbeiter erstellen auch Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. Aktuell bringen 16 Kliniken und Praxen Daten in das Projekt ein: Jahr für Jahr dokumentieren Rheumatologen rund 15.000 Patienten. Diese geben zusätzlich in Fragebögen Auskunft über ihr Befinden und die Folgen der Krankheit. Unter Leitung der Ärztin Dr. med. Katinka Albrecht arbeiten am DRFZ eine Statistikerin und drei medizinische Dokumentare an der Auswertung der Daten.
Die Idee dazu entstand im Jahr 1991 zwischen Professor Dr. med. Ekkehard Genth, Professor Dr. med. Heiner Raspe und Professor Dr. rer. pol. Angela Zink. Ein Jahr später nahm das Projekt an sieben Klinikambulanzen und acht rheumatologischen Praxen in Berlin seinen Anfang, die entzündlich-rheumatische Diagnosen erfassten und meldeten. Im Jahr 2007 gelang es, eine Gemeinschaftsförderung durch die Arbeitsgemeinschaft Kooperativer Rheumazentren (AGRZ) der DGRh und die Korporativen Mitglieder der DGRh zu etablieren. Die Kerndokumentation arbeitet dabei gänzlich unabhängig von Unternehmen, stellt diesen aber regelmäßig Auswertungen zur Verfügung. Mehr als 60 Publikationen sind bislang aus dem Projekt hervorgegangen – über Trends in der Versorgung von rheumatoider Arthritis, Systemischem Lupus Erythematodes oder Spondyloarthritiden. Die großen Fallzahlen erlauben auch Analysen seltener Erkrankungen, die sonst nicht möglich wären.
Mit der Kußmaul-Medaille ehrt die DGRh herausragende Persönlichkeiten und Projekte, die die Rheumatologie in Deutschland entscheidend geprägt haben. Die besondere Anerkennung der DGRh stärkt die Rheumaforschung und den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen auf dem Gebiet, sie würdigt wissenschaftliche Konzepte der Aus-, Weiter-und Fortbildung sowie der Patientenschulung und trägt das bei, dass Mitglieder, Ärzteschaft und Öffentlichkeit in wissenschaftlichen Fragen zu den Grundlagen der Erkennung, Behandlung, Rehabilitation und Verhütung rheumatischer Krankheiten informiert sind. Namensgeber der Auszeichnung ist der deutsche Internist Adolf Kußmaul, geboren 1822 in Graben bei Karlsruhe, gestorben 1902 in Heidelberg.
Team Kerndokumentation 2018
Foto: DRFZ
Dem Team Kerndokumentation gehören an:
Dr. Katinka Albrecht, Ärztin (Teamleitung), Sascha Bischoff (medizinischer Dokumentar), Dr. Johanna Callhoff (Statistikerin), Gregor Förster (medizinischer Dokumentar), Dr. Dörte Huscher (Statistikerin (bis 03/2018)), Katja Thiele (medizinische Dokumentarin), Prof. Dr. Angela Zink (Leitung Bereich Versorgungsforschung am DRFZ).