Kußmaul-Medaille: Preisträger 2006
Rita Hahnenfeld und Dieter Mitrenga ausgezeichnet
In Anerkennung und Würdigung besonderer Verdienste um die Rheumatologie verleiht die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie in 2006 erstmals die Kußmaul-Medaille an Dr. med. Rita Hahnenfeld und Dr. med. Dieter Mitrenga.
Über Dr. med. Rita Hahnenfeld
Dr. med. Rita Hahnenfeld
1941 geboren in Bad Polzin (Pommern)
1962 Abitur in Bremerhaven, Medizinstudium in Hamburg
1970-1982 Ärztliche Tätigkeiten in orthopädischen Praxen und im Öffentlichen Gesundheitsdienst in Bayern, Ärztin für öffentliches Gesundheitswesen
1978/79 Gastaufenthalt in den USA
1980-2006 Regierungsdirektorin im Bundesministerium für Forschung und Technologie
Im Jahre 1984 organisierte Rita Hahnenfeld auf Einladung der National Institutes of Health (NIH) eine Rundreise durch die USA mit führenden deutschen Rheumatologen. Daraus entwickelte sich eine intensive Förderung der Rheumatologie durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie. Rita Hahnenfeld initiierte und betreute die Fördermaßnahmen Diagnostik, Therapiestudien, Immunologie, wohnortnahe Versorgung, Rheumaepidemiologie, medizinische Kompetenznetze.
Seit ihrem altersbedingten Ausscheiden aus dem BMBF im Jahr 2004 ist Rita Hahnenfeld weiterhin ehrenamtlich aktiv. Sie ist Mitglied im Hauptausschuss der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation und hat den Ausschuss Rehabilitationsforschung mit begründet. Frau Dr. Hahnenfeld ist seit fast 40 Jahren mit Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. Klaus Hahnenfeld verheiratet.
Die deutsche Rheumatologie hat Rita Hahnenfeld außerordentlich viel zu verdanken: Ihrer Weitsicht und Beharrlichkeit, ihrer Kreativität und Bereitschaft, im Interesse der Sache auch ungewöhnliche Wege zu gehen, ihrem unerschütterlichen Optimismus und ihrer Fähigkeit zur Netzwerkbildung ist es zuzuschreiben, dass sich die rheumatologische Forschung seit mehr als 20 Jahren kontinuierlicher BMBF-Förderung erfreut.
Die hohe internationale Wertschätzung der rheumatologischen Forschung in Deutschland ist nicht zuletzt auch ein Resultat dieses persönlichen Einsatzes. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie würdigt das langjährige Engagement von Frau Dr. Rita Hahnenfeld um die Förderung der rheumatologischen Forschung mit der Verleihung der Adolf-Kussmaul-Medaille.
Über Dr. med. Dieter Mitrenga
Dr. med. Dieter Mitrenga
1940 geboren in Ratibor (Oberschlesien)
Studium Köln, Wien
1970 Approbation. Gebiet/Schwerpunkt/Zusatzbezeichnung: Innere Medizin, Rheumatologie, Nephrologie
1973-1982 Wissenschaftlicher Assistent der Medizinischen Universitätsklinik I, Köln
Aktuelle Tätigkeit
Ärztlicher Direktor des Krankenhauses der Augustinerinnen in Köln,seit 1983 dort als Chefarzt im Kollegialsystem Leiter der Abteilung Innere Medizin und des Behandlungsschwerpunktes AIDS
Berufspolitisches Engagement
- Vorsitzender der Weiterbildungskommission und der Ausschüsse "Weiterbildung" und "Verhütung und Behandlung von AIDS-Erkrankungen" der Ärztekammer Nordrhein
- Vorsitzender der Bezirksstelle Köln
- Fortbildungsbeauftragter der Kreisstelle Köln
- Vorstandsmitglied des Marburger Bundes (Bundes- und Landesverband NRW/Rheinland-Pfalz)
- Mitglied der Ständigen Konferenz Weiterbildung der Bundesärztekammer
- Vorsitzender der Landeskommission AIDS NRW
- Vorsitzender des Kölner Gesundheitsforums
Herr Dr. Mitrenga, gebürtiger Schlesier und überzeugter Rheinländer, ist von seinem medizinischen Werdegang her Internist, Nephrologe, Rheumatologe und Spezialist für AIDS-Erkrankungen. Fort- und Weiterbildung waren und sind für ihn wesentliche Schwerpunkte seines beruflichen und berufspolitischen Engagements. Er ist langjähriger Vorsitzender der Weiterbildungskommission und des Ausschusses Weiterbildung der Ärztekammer Nordrhein und Mitglied der ständigen Konferenz Weiterbildung der Bundesärztekammer.
Sein wissenschaftliches Interesse für Autoimmunkrankheiten und die Interdisziplinarität der Inneren Medizin mussten ihn zwangsläufig für die Rheumatologie begeistern, in deren Dienst er sich in besonderer Weise gestellt hat. Als ebenso eloquenter wie humorvoller Sprecher der Kommission Weiterbildung der DGRh hat er über die aktuellen Entwicklungen in der Systematik des ärztlichen Berufs informiert und als ausdauernder Streiter entscheidend an der Neuformulierung rheumatologischer Weiterbildungsinhalte im Rahmen der beiden letzten Novellierungen der Weiterbildungsrichtlinien der Bundesärztekammer mitgewirkt. Hierdurch ist es gelungen, das Berufsbild des Rheumatologen in Deutschland dem des Rheumatologen nach internationalem Verständnis ein gutes Stück näher zu bringen.
Die Bundesärztekammer hat Dr. Mitrenga in Anerkennung seiner Verdienste für ärztliche Fortbildung die Ernst-von-Bergmann-Medaille verliehen. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie würdigt das langjährige Engagement von Herrn Dr. Dieter Mitrenga in der Kommission Weiterbildung als ihrem außenpolitischen Sprecher mit der Verleihung der Adolf-Kussmaul-Medaille.