Kußmaul-Medaille: Preisträger 2017
Borgi Winkler-Rohlfing ausgezeichet
Für ihr Engagement und ihren Einsatz für Menschen mit rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen zeichnete die DGRh Borgi Winkler-Rohlfing mit der Kußmaul-Medaille 2017 aus. Schwerpunkt der Arbeit von Winkler-Rohlfing ist seit mehr als 25 Jahren, auf die Situation von Menschen mit seltenen entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, insbesondere Lupus Erythematodes, aufmerksam zu machen und deren Versorgung zu verbessern.
Über Borgi Winkler-Rohlfing
Geboren 1956, legte Winkler-Rohlfing zunächst ihr Examen als Gymnasiallehrerin für Mathematik und Religion ab, anschließend die Examina für Theologie. Als sie 1989 an Lupus Erythematodes erkrankt, gibt sie in der Folge den Beruf auf. Die Pastorin im Ruhestand engagiert sich fortan in verschiedenen Organisationen für eine bessere Versorgung der Patienten: Als Vorsitzende der Lupus Erythematodes Selbsthilfegemeinschaft und der Lupus Stiftung Deutschland, im Vorstand der Deutschen Rheuma-Liga und in der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE). Sie vertritt die Belange der Patienten in Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung. Für ihr Engagement ist Winkler-Rohlfing mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Als Betroffene rückt sie die große Bedeutung der Erforschung und Behandlung der Erkrankungen in den Mittelpunkt öffentlichen Interesses. Sie stellt dabei auch die besondere Rolle der Rheumatologen heraus.
Die Kußmaul-Medaille der DGRh soll die Rheumaforschung und den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse und praktischer Erfahrungen unterstützen, wissenschaftliche Konzepte der Aus-, Weiter-und Fortbildung sowie der Patientenschulung fördern und Mitglieder, Ärzteschaft und Öffentlichkeit in wissenschaftlichen Fragen zu den Grundlagen der Erkennung, Behandlung, Rehabilitation und Verhütung rheumatischer Krankheiten informieren. Mit der silbernen Plakette ehrt die DGRh herausragende Persönlichkeiten, die mit ihrem Lebenswerk oder einer bedeutsamen Einzelleistung die Rheumatologie in Deutschland entscheidend geprägt haben. Namensgeber der Auszeichnung ist der deutsche Internist Adolf Kußmaul, geboren 1822 in Graben bei Karlsruhe, gestorben 1902 in Heidelberg.
Kußmaul wirkte in Heidelberg, Erlangen, Freiburg und Straßburg. Im Rahmen seiner Arbeit beschrieb er die „Kußmaul-Atmung“, etwa beim diabetischen Koma und den „Kußmaul-Puls“ bei Perikarditis. Er forschte zudem mit einem Vorläufer des Gastroskops. Zusammen mit Maier beschrieb er 1866 die Kußmaul-Maier-Krankheit. Bei dieser lateinisch Panarteriitis nodosa bezeichneten rheumatisch-entzündlichen Erkrankung entzünden sich die Arterien, vernarben und führen in der Folge zu Aneurysmen und Organversagen.