Deutsche Rheuma-Liga
Organisierte Selbsthilfe für Patienten
In den 1960er-Jahren war die Situation für rheumakranke Menschen in Deutschland unzureichend. Die Therapiemöglichkeiten waren begrenzt. Krankengymnastik und Ergotherapie wurden kaum angeboten. Eine organisierte Selbsthilfe gab es nicht. Rheumapatienten mussten oft lange nach einem fachkundigen Arzt suchen, da es kaum niedergelassene Rheumatologen und in Westdeutschland nur eine einzige auf Kinderrheumatologie spezialisierte Klinik gab.
Angesichts dieser Situation fassten Betroffene und Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) wie Bruno Schuler, Hartwig Mathies und Klaus Miehlke den Entschluss, in der Bundesrepublik eine Patientenorganisation zu gründen. Diese sollte sich am Vorbild der Sozialen Ligen in der Schweiz, den Niederlanden und Schweden orientieren. Am 9. Dezember 1970 konstituierte sich die Deutsche Rheuma-Liga, ein Verein für rheumakranke Menschen. Die Rheuma-Liga entwickelte sich im Laufe der folgenden Jahrzehnte zur größten Patientenorganisation für Selbsthilfe in Deutschland. Auf medizinisch-fachlicher Ebene arbeitet sie mit der DGRh seit jeher eng zusammen. Über die Rheumastiftung sind beide Vereine direkt miteinander vernetzt.
Die Deutsche Rheuma-Liga ist mit 300.000 Mitgliedern der größte Selbsthilfeverband im Gesundheitswesen. Die 16 Landes- und drei Mitgliedsverbände bieten unter anderem Hilfe und Selbsthilfe für die Betroffenen, die Aufklärung der Öffentlichkeit und die Vertretung der Interessen Rheumakranker gegenüber Politik, Gesundheitswesen und Öffentlichkeit.
Quellen