Rheinland-Pfalz stärkt rheumatologische Weiterbildung – ein Modell mit Signalwirkung
Berlin, Oktober 2025
Mit dem neuen Rheuma-Aktionsplan Rheinland-Pfalz setzt das Land ein deutliches Zeichen für eine bessere Versorgung von Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Ein Kernstück ist die gezielte Förderung der stationären fachärztlichen Weiterbildung in der Rheumatologie. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V. (DGRh) begrüßt diese Initiative ausdrücklich und gratuliert dem Initiator und diesjährigen Kongresspräsidenten des Deutschen Rheumatologiekongresses 2025, Prof. Dr. Andreas Schwarting (Mainz), zu diesem Erfolg.
Prof. Dr. Andreas Schwarting, Universitätsklinikum Mainz und Katharina Heil, Ministerialdirektorin im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit RLP
Der Aktionsplan zielt ab auf eine bessere Versorgung, indem die Diagnose beschleunigt wird, auch durch Telemedizin, mit modernen Therapien und einem starken Netzwerk zwischen ärztlichen Fachrichtungen. Denn die Engpässe in der rheumatologischen Versorgung sind bekannt, es fehlt an Fachärztinnen und -ärzten obwohl rund zwei Millionen Menschen in Deutschland an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen leiden. Dem trage die Landesregierung Rechnung und stärke mit dem ‚Aktionsplan zur Stärkung der rheumatologischen Versorgung in Rheinland-Pfalz‘ die Versorgung der Betroffenen, sagt Gesundheitsminister Clemens Hoch in einer Pressemeldung des Ministeriums: „So werden wir etwa Medizinstudierenden in der Unimedizin im Rahmen des praktischen Jahres ab dem Wintersemester 2025/26 ein Wahlfach Rheumatologie anbieten.
Erstmals wird die Weiterbildung im Krankenhaus über den eigenen Bedarf hinaus gefördert – ein Paradigmenwechsel für die ärztliche Qualifizierung: Rheinland-Pfalz unterstützt künftig die stationären Einsatzzeiten von ärztlichen Weiterbildungsassistentinnen und -assistenten in der Rheumatologie. Kliniken können dadurch zusätzliche Weiterbildungsstellen schaffen und mehr Nachwuchs ausbilden. Konkret fördert das Land die stationäre Einsatzzeit gemäß der Weiterbildungsordnung 2022 der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz von mindestens drei Jahren. Für fünf stationäre Weiterbildungsstätten werde je eine zusätzliche Weiterbildungsstelle pro Jahr für drei Jahre ermöglicht. Das Gesamtvolumen beträgt 1 Million Euro. Für die Umsetzung ist eine Vereinbarung nötig, die die bisherigen Kapazitäten berücksichtigt und die neue „Zusatzweiterbildungsstelle“ klar verankert.
Die DGRh sieht in dem Programm ein starkes Signal für Patientinnen und Patienten wie auch für die Facharztweiterbildung. Zusätzliche geförderte Stellen verbessern die Qualifizierung junger Ärztinnen und Ärzte und wirken einem sich zuspitzenden Mangel an Rheumatologinnen und Rheumatologen entgegen. Die Maßnahme stärkt die Fähigkeiten der Kliniken und kommt zugleich der ambulanten und stationären Versorgung zugute.
Rheinland-Pfalz zeigt, wie Politik rheumatologische Weiterbildung zielgerichtet stärken kann. Wer heute in Weiterbildung investiert, schließt morgen Versorgungslücken.
Die DGRh regt alle Bundesländer an, dem Beispiel zu folgen. Eine bundesweit abgestimmte Förderung der rheumatologischen Weiterbildung ist entscheidend, um die Versorgung dauerhaft zu sichern. Menschen mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen brauchen spezialisierte ärztliche Expertise – diese entsteht durch verlässliche, gut ausgestattete Weiterbildungsstrukturen.
Die DGRh dankt Prof. Dr. Andreas Schwarting für sein Engagement und würdigt den Rheuma-Aktionsplan Rheinland-Pfalz als Leuchtturmprojekt mit Signalwirkung weit über das Bundesland hinaus. Weitere Informationen finden Sie auch in der Pressemeldung des Ministeriums.
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