Stabwechsel an der Charité
Denis Poddubnyy folgt auf Joachim Sieper
Berlin, April 2016
Die Leitung des Bereichs Rheumatologie in der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie (Direktorin Prof. Britta Siegmund) am Campus Benjamin Franklin der Charité Universitätsmedizin Berlin übernimmt ab April Professor Dr. Denis Poddubnyy. Er tritt damit in die Fußstapfen seines bisherigen Chefs, Professor Dr. Joachim Sieper, dem die Rheumaforschung am Campus Benjamin Franklin in den letzten 25 Jahren ihr weltweites Renommee, insbesondere im Bereich entzündlicher Wirbelsäulenerkrankungen, der sogenannten Spondyloarthritiden, verdankt.
Über Prof. Dr. Joachim Sieper
Prof. Sieper hat nach dem Studium in Berlin und Forschungsaufenthalten in London seit Anfang der 90er Jahre die Rheumatologie am Campus Benjamin Franklin auf- und ausgebaut. Dabei arbeitete er stets eng mit dem Deutschen Rheuma-Forschungszentrum zusammen. Zunächst lag sein Fokus auf immunologischen Untersuchungen zur reaktiven Arthritis, einer Gelenkentzündung, die infolge einer Infektion auftritt. Ab Mitte der 90er Jahre konzentrierte er sich auf den entzündlichen Rückenschmerz und hier insbesondere auf das Krankheitsbild der axialen Spondyloarthritis, das die ankylosierende Spondylitis (auch „Morbus Bechterew“) und auch die frühen Formen vor dem Auftreten röntgenologischer Knochenveränderungen umfasst. Hier war er an allen wesentlichen Therapiestudien beteiligt, die entweder zur Zulassung neuer, wirksamer Medikamente geführt haben oder zum Verlassen bestimmter Therapien, die sich als nicht wirksam herausstellten. Darüber hinaus leistete Prof. Sieper wichtige Beiträge zur Aufklärung der Krankheitsentstehung sowie zur Frühdiagnose und Frühtherapie.
Joachim Sieper ist eine Institution in der Rheumatologie
„Joachim Sieper ist eine Institution in der Rheumatologie“, betont Prof. Ulf Müller-Ladner, Präsident der deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. „Wir verdanken ihm entscheidende Fortschritte, die insbesondere Patienten mit entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen zugutekommen.“ Prof. Sieper hat zahlreiche Preise für seine Arbeit erhalten, darunter den Carol Nachman Preis für Rheumatologie, den Preis der European League Against Rheumatism (EULAR) und den Forschungspreis der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew. Er war viele Jahre lang im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und ist langjähriges Mitglied der „Assessment of SpondyloArthritis international Society (ASAS), deren Präsidentschaft er ab Januar 2018 übernehmen wird.
Über Prof. Dr. Denis Poddubnyy
Prof. Dr. Denis Poddubnyy
Foto: Charité Berlin
Prof. Denis Poddubnyy hat in Saratow, Russland, studiert und ist seit 2008 wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Sieper. Er ist seit 2014 Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie und hat sich 2014 mit einer Arbeit zu entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen habilitiert. Bereits mehrfach wurde er mit den Poster-Preisen der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie ausgezeichnet und erhielt 2012 den Forschungspreis der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew. Prof. Poddubnyy hat in den letzten Jahren zahlreiche wichtige Arbeiten zu den Spondyloarthritiden international publiziert.
Prof. Poddubnyy will auch in Zukunft den Forschungsschwerpunkt der Klinik auf die entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen legen und sich dabei insbesondere der Frage widmen, welche Faktoren die Wirbelsäulenschäden, die bei diesen Erkrankungen auftreten, auslösen und wie man diese Zerstörung möglichst aufhalten kann. Darüber hinaus gilt sein Interesse der Verbesserung der Frühdiagnostik und der weiteren Optimierung der Therapie. „Als Fachgesellschaft begrüßen wir es ausdrücklich, dass die Charité die Kontinuität dieser erfolgreich aufgebauten Einheit sichergestellt hat“, so Prof. Müller-Ladner.
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als 1.500 Mitgliedern die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland im Bereich der Rheumatologie. Sie repräsentiert seit mehr als 80 Jahren die rheumatologische Wissenschaft und Forschung und deren Entwicklung in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGRh unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.