Behandlung rheumatischer Erkrankungen mit Brennnesselpflanzen
sowie mit Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln auf der Basis von Brennnesselbestandteilen
1. Möglicher Wirkmechanismus, wirksame Substanzen, vorhandene Präparate
Anwendung der Brennnessel
Brennnesseln (Urtica) bilden eine Pflanzengattung mit 30-70 Unterarten. In Deutschland am meisten verbreitet sind die Große (Urtica dioica) und die Kleine Brennnessel (Urtica urens) sowie die Röhricht-Brennessel (Urtica kioviensis).
Brennnesseln werden seit Jahrhunderten als Nahrung (z.B. in Salaten und Suppen), als Tee und als Tiernahrung verwendet (Übersicht in [10]). Blätter, Stängel und Wurzeln werden in der Volksmedizin zur Wundbehandlung, als Diuretika, zur Behandlung von Gelenkschmerzen, als Anthelmintika und bei Atemwegserkrankungen benutzt (Übersicht in [12]). In Deutschland werden Brennnesselpräparate mit der Bezeichnung „Lebensmittel“ oder „Nahrungsergänzungsmittel“ angeboten. Sie enthalten die Blätter der Pflanze als Tee, Blätter oder Wurzeln in pulverisierter Form als Kapseln, oder Wurzelextrakte in Kapselform. Brennnessel-Hautöl (Brennnesselsaft und Olivenöl im Verhältnis 1:2) wird als Massageöl vertrieben. Die Anbieter dieser Produkte sprechen keine Empfehlungen für die Anwendung bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises aus, dafür finden sich allgemeine Hinweise wie „Verwendung in der Naturheilkunde“.
Für Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises werden in Deutschland mehrere Präparate mit Brennnesselblätter-Trockenextrakt als pflanzliche rezeptfreie, apothekenpflichtige Arzneimittel angeboten (Quelle: Gelbe Liste Pharmindex, www.gelbe-liste.de):
- Rheuma Hek forte 600mg® Filmtabletten und Rheuma Hek 268mg ®Hartkapseln (Brennnesselblätter Trockenextrakt (8-10 : 1) Auszugsmittel: Ethanol).
- Hox alpha® Hartkapseln (Brennnessel-Blätter-Trockenextrakt 145 mg pro Kapsel (19-33:1); Auszugsmittel: Isopropanol 95%).
- Natu-lind 600mg ® überzogene Tabletten (Brennnesselblätter-Trockenextrakt 600 mg pro 1 Tablette (5-10:1); Auszugsmittel: Ethanol)
Die Indikation für diese Präparate lautet: „Zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden“ (Fachinformation für Rheuma Hek forte von November 20201, für Hox alpha von Oktober 20222, Beipackzettel von Natu-lind Stand März 20143).
Zusätzlich findet sich ein Präparat „Naturreiner Heilpflanzensaft Brennessel®“ als Presssaft von U. dioica und U. urens (1:0,55-0,82). Im Beipackzettel heißt es unter „Anwendungsgebiete: … Besserung von leichten Gelenkschmerzen. Das Arzneimittel ist ein traditionelles Arzneimittel, das ausschließlich auf Grund langjähriger Anwendung für das Anwendungsgebiet registriert ist.“4
Chemische und pharmakologische Zusammensetzung
Für den Brenn-Effekt (lat. urere: brennen) der Brennnessel sind die Brennhaare der Pflanze auf der Blattoberseite und den Stängeln verantwortlich [12]. Diese bringen Substanzen wie Ameisensäure, Azetylcholin, Histamin und Serotonin in die Haut ein [10].
Der Proteingehalt der Pflanze ist hoch. Getrocknete, pulverisierte Blätter haben einen Roh-Proteingehalt von 33,8%, dazu kommen 9,1% Rohfasern, 3,6% Fett und 37,4% Kohlehydrate [1]. Brennnesselblätter und -wurzeln enthalten zahlreiche Phytochemikalien wie Flavonoide, Phenolsäuren, Carotinoide, organische Säuren und Fettsäuren (Übersicht in [10, 12]). In den Wurzeln wurden zudem steroidähnliche Phytosterole nachgewiesen [8]. Die Zusammensetzung dieser Substanzen in der Pflanze unterscheidet sich zwischen einzelnen Pflanzenteilen und variiert mit dem Standort [20]. Zudem ist sie jahreszeitlichen Schwankungen unterworfen [12].
Effekte in vitro und in Tiermodellen
In-vitro Experimenten haben mögliche anti-entzündliche Effekte von wässrigen oder ethanolischen Extrakten von U. dioica untersucht (Übersicht in [12]). Dabei wurden zellkultur–abhängige Zytokin-Assays [6, 13], Assays zur COX-1-Hemmung [11], Tiermodelle (Oedeminduktion an Rattenpfoten) [9] und ein experimentelles Modell der multiplen Sklerose [18] verwendet. Eine in-vitro-Studie an verschiedenen Zellkulturen zeigte die Hemmung des proinflammatorischen Transkriptionsfaktors NF-KappaB durch den Brennnesselblätter-Trockenextrakt IDS23 [25]. In mononukleären Zellen des peripheren Blutes (PBMC) inhibierte IDS23 die Produktion von IL-2 und Gamma-Interferon nach Phythämagglutinin-Stimulation in vitro [16].
Die Behandlung von Ratten mit Kollagen-induzierter Arthritis mit einem oralen Phytopräparat, welches auch Brennnessel enthielt, führte zu einer leichten klinischen Besserung, aber nicht zu einer Veränderung des histologischen Bildes der Arthritis [14].
Assays zur COX-1-Induktion zeigten deutliche Varianzen zwischen Pflanzenextrakten aus unterschiedlichen Regionen [11]. Die Unterschiede konnten zum Teil durch den variablen Gehalt an Phenolsäuren und Hydroxyfettsäuren in den Proben erklärt werden, ein Hinweis darauf, welchen der zahlreichen Inhaltsstoffe potentiell anti-inflammatorische Effekte zuzuschreiben wären [11]. Ein dominierender phenolischer Bestandteil von U. dioica ist Caffeoyl-Malinsäure [21], welcher von einigen Autoren als wesentliche anti-oxidative [5] und anti-inflammatorische [19] Substanz von Brennnesselpräparaten angesehen wird.
1 https://www.strathmann.de/pdf/GI/GI-08-Rheuma-Hek-forte-01-2022.pdf
2 https://imedikament.de/hox-alpha/fachinformation
3 https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/natulind-600-mg-ueberzogene-tabletten-2680743.html
4 https://api.gebrauchs.info/2a3f2083016859d77d879148d212ba9fi
2. Überblick über die wissenschaftliche Evidenz zur klinischen Wirksamkeit in der Literatur Ergebnisse einer Pub-Med-Recherche:
Eine Pub-Med-Suche nach wissenschaftlichen Beiträgen zum Stichwort „Urtica dioica“ lieferte (Stand 12.7.2024) 856 Literaturstellen, zum Stichwort „stinging nettle“ 935 Referenzen. Davon sind 38 klinische Studien. Diese betreffen überwiegend nicht-rheumatologische Indikationen wie Prostatahyperplasie und Symptome im unteren Harntrakt (lower urinary tract symptoms), Diabetes und Hypertonie, sowie gynäkologische Anwendungen (Menopause-Symptome, Milchproduktion, Wundheilung nach Episiotomie). Die Mehrzahl der Studien verwendet Brennnesselkomponenten in Mischpräparaten mit anderen Phytotherapeutika wie Rosa canina (Hundsrose)[15]. Studien zu Diabetes und Prostatahyperplasie wurden sowohl mit Mischpräparaten [7, 17] als auch reinen Brennnesselzubereitungen [2, 3] durchgeführt. Es fanden sich 7 systematische Reviews zu Urtica dioica, davon waren 6 der Rolle dieser Pflanzenpräparate bei Diabetes und anderen nicht-rheumatologischen Problemen gewidmet.
Anwendung von frischen Brennnesselblättern bei Gelenkschmerzen
In der Naturheilkunde und Volksmedizin wurden frische Pflanzen direkt auf die Haut über schmerzenden Gelenken appliziert. Randall et al. führten strukturierte Interviews mit 18 Patienten mit überwiegend degenerativen Gelenkerkrankungen durch. Diese wurden über Zeitungsannoncen und Radiosendungen rekrutiert [23]. Möglicherweise wurden so vor allem Personen rekrutiert, die gute Erfahrungen mit der Pflanze gemacht hatten. Die Betroffenen hatten frische Brennnesselblätter für Sekunden bis wenige Minuten direkt auf die schmerzenden Stellen aufgetragen. Über eine Schmerzlinderung berichteten 17 von ihnen, die in einem Zeitraum zwischen 10 Minuten und weniger als 24 Stunden einsetzte und bei den meisten Anwendern auch bei wiederholter Applikation auftrat. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht angegeben, 14 von 18 berichteten über ein „nicht unangenehmes Wärmegefühl“ [23]. In einer randomisierten Cross-Over-Studie der gleichen Wissenschaftler drückten 17 Patienten mit Rhizarthrose frische Brennnesselblätter oder Placebo einmal täglich für 30 Sekunden auf das Daumensattelgelenk. Als Placebo dienten Blätter der Weißen Taubnessel (Lamium album)[24]. Nach einer Woche war eine kleine, aber statistisch signifikante Abnahme von Schmerzen auf einer visuellen Analogskala zu verzeichnen. Die gleichen Autoren führten eine randomisierte kontrollierte Studie zur äußeren Anwendung von U. dioica bei schmerzhafter Gonarthrose durch, an der 42 Patienten teilnahmen [22]. Als Kontrolle dienten Blätter von Urtica galeopsifolia, einer Unterart ohne Brennhaare. Die Intervention bestand aus dem Aufdrücken frischer Blätter für insgesamt 6x 10 Sekunden für 7 Tage. Die Studie stellte keine signifikanten Unterschiede in den Outcome-Parametern (WOMAC-Schmerz-Score, Visuelle Analogskalen, Globale Patienteneinschätzung) zwischen beiden Gruppen fest [22].
Anwendung von Arzneimitteln auf der Basis von Brennnesselextrakten für rheumatologische Indikationen
Der Inhaltsstoff von in Deutschland erhältlichen Brennnesselpräparaten (IDS23) wurde in vitro [25] und in vivo untersucht: Eine Untersuchung an Gesunden zeigte keine Auswirkungen einer Einnahme dieser Substanz auf die Spiegel inflammatorischer Zytokine (die alle unterhalb der Nachweisgrenze lagen) [27]. Nach 7 und 21 Tagen Einnahme wurde eine verminderte Freisetzung von TNF-alpha und IL-1 beta aus LPS-stimulierten PBMC der Probanden gemessen sowie eine vermehrte Freisetzung von IL-6 ohne LPS-Stimulation [27]. In vitro ließ sich auch eine Hemmung der Synthese von Leucotrien B4 durch das Präparat messen. Die Ergebnisse lassen keine sicheren Rückschlüsse auf eine anti-arthritische Wirkung in vivo bei Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zu. Für eine klinische Wirksamkeit der bezeichneten Arzneimittel gibt es keine veröffentlichten Untersuchungen. Ein Artikel im Deutschen Ärzteblatt von 1999 [26] verweist auf eine Anwendungsbeobachtung mit 8955 Patienten. Eine wissenschaftliche Publikation existiert dazu jedoch nicht.
Das Committee on Herbal Medicine Products (HMPC) der European Medicines Agency (EMA) veröffentlichte am 14.1.2010 einen „Assessement report on Urtica dioica L., Urtica urens L., folium“1.
In dem Bericht werden 5 Anwendungsbeobachtungen (AWB) zu IDS23 aufgeführt, darunter die o.g. AWB an 8955 Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Arthrose. Die anderen AWB waren deutlich kleiner und hatten Patienten mit „entzündlichen und degenerativen Gelenkerkrankungen“ bzw. „verschiedenen, meist degenerativen rheumatischen Erkrankungen“ eingeschlossen. Keine dieser Untersuchungen liegt in wissenschaftlich publizierter Form vor2.
In der Schlussfolgerung heißt es dort unter „Assessor’s overall conclusions“3: “The traditional use of nettle leaf in minor articular pain is supported by pharmacological data, as IDS 23 hinders the building of cytokines IL-1β and TNF-α,… so the use of the nettle leaf extract might be useful…. Results of clinical studies in this therapeutic area are not sufficient to attribute an indication under well-established use. Nevertheless, the results support the plausibility of the traditional use in minor articular pain.”
1 https://www.ema.europa.eu/en/documents/herbal-report/final-assessment-report-urtica-dioica-l-urtica-urens-l-folium_en.pdf, abgerufen am 12.6.2024
2 Ebenda S. 23 ff
3 Ebenda S. 29
3. Mögliche Anwendungen in der Rheumatologie inclusive zu erwartender positiver Effekte
Die direkte Anwendung von frischen Brennnesselblättern zur Therapie von Gelenkschmerzen kann in Einzelfällen als hilfreich empfunden werden. Von einer Anwendung sollte aber aufgrund der dürftigen Datenlage, der Kompliziertheit der Anwendung und der schlechten Steuerbarkeit zugunsten besser definierter pharmakologischer Therapieansätze abgeraten werden.
Präparate auf der Basis von Brennnesselblätter-Trockenextrakt werden von den Herstellern „zur unterstützenden Behandlung rheumatischer Beschwerden“ empfohlen. Dieses Label erlaubt keine klare Einordnung der Präparate in ein rheumatologisches Behandlungskonzept.
4. Mögliche Nebenwirkungen und Limitationen
Die Gefahr von relevanten Nebenwirkungen durch orale Brennnesselpräparate wird als gering eingeschätzt. Berichte über derartige Komplikationen finden sich in der Literatur nicht. Das allergene Potential von Brennnesselpollen ist sehr gering [28]. Bei Anwendung frischer Brennnesselblätter auf die Haut kommt es zu einer Kontaktdermatitis, die bei empfindlichen Personen zu anhaltenden Schmerzen, Hautirritationen und möglichen Schockreaktionen führen kann [4].
In den Fachinformationen von Rheuma-Hek, Hox alpha und Natu-lind wird die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei Kindern unter 12 Jahren nicht empfohlen, Brennnesselpresssaft nicht für Personen unter 18 Jahre.
Die Fachinformationen von Hox Alpha1 und Rheuma-Hek2 enthalten Warnhinweise zu Wechselwirkungen mit Antidiabetika und Vitamin-K-Antagonisten. Als Nebenwirkungen werden dort angegeben: Gelegentlich Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (z. B. als Pruritus, Exanthem, Urticaria) sowie Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Durchfall und Erbrechen) und vermehrter Harndrang. Sehr selten Anstieg des Blutzuckers bei Patienten mit Diabetes mellitus, der nach Absetzen des Arzneimittels wieder zurückging. Leichte Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und Magen-Darm-Beschwerden werden auch für Natu-lind3 und Brennnesselpresssaft4 angegeben, ohne Angabe der Häufigkeit.
Prinzipiell besteht das Problem, dass es durch die Behandlung mit Brennnesselpräparaten zur Verzögerung einer wirksamen und indizierten Therapie einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung kommen kann.
1 https://imedikament.de/hox-alpha/fachinformation
2 https://www.strathmann.de/pdf/GI/GI-08-Rheuma-Hek-forte-01-2022.pdf
3 https://www.apotheken-umschau.de/medikamente/beipackzettel/natulind-600-mg-ueberzogene-tabletten-2680743.html
4 https://api.gebrauchs.info/2a3f2083016859d77d879148d212ba9fi
5. Abschließende Empfehlung der Kommission
Die wissenschaftliche Evidenz reicht nicht aus, um die Verschreibung und Anwendung von Brennnesselpräparaten für Patienten mit Symptomen aufgrund eines definierten entzündlich-rheumatischen Krankheitsbildes zu empfehlen.
Die Effekte von Bestandteilen aus Brennnesselextrakten auf Entzündungsmediatoren in vitro erlauben keine Rückschlüsse darauf, dass entzündungshemmende Bestandteile der Pflanze in vivo wirksam werden. Systematische kontrollierte klinische Studien an Fallkollektiven mit klar umrissenen rheumatologischen Krankheitsbildern sind nicht vorhanden.
Besteht aus rheumatologischer Sicht keine Indikation für eine neue oder intensivierte antirheumatische Therapie, aber ein dringender Behandlungswunsch auf Seiten des Patienten, muss von einer vom Patienten initiierten Behandlung mit den im Handel befindlichen Brennnesselpräparaten nicht abgeraten werden.
Literaturverzeichnis
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Stand: 01.10.2024