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DGRh ernennt drei Ehrenmitglieder

Berlin/Mannheim, September 2018

Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) ernennt im Rahmen ihres 46. Kongresses in Mannheim drei neue Ehrenmitglieder: Professor Dr. med. Peter Herzer aus München, Professor Dr. rer. nat. Fritz Melchers aus Berlin und Professor Dr. med. Monika Østensen aus Trondheim in Norwegen. Damit würdigt die Fachgesellschaft das langjährige fachliche Engagement und den großen persönlichen Einsatz der drei Forscherpersönlichkeiten für die Rheumatologie. Die Ehrung erfolgt während der feierlichen Eröffnung des Kongresses am 19. September in Mannheim.

Über Prof. Dr. med. Peter Herzer

Foto: privat

Peter Herzer studierte an den Universitäten Mainz, Zürich und München Humanmedizin. Ende der 70er Jahre forschte er in Mainz mit einem Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ab 1978 war Herzer am Universitätsklinikum München ärztlich und wissenschaftlich tätig, um sich 1993 mit einer Praxis für Innere Medizin und Rheumatologie dort niederzulassen. Im Jahr 1985 erlangte er die Teilgebietsbezeichnung Rheumatologie. Wissenschaftlich publizierte Herzer insbesondere über Kollagenosen, infektbedingte Arthritiden und Lyme-Borreliose. Für seine Fortbildungs- und Gutachtertätigkeit auf dem Gebiet der Lyme-Borreliose wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seit 2016 behandelt er im interdisziplinären Medizinischen Versorgungszentrum „MEDICOVER“ München.

„Peter Herzers beständigem Einsatz für die Rheumatologie in Deutschland verdankt die DGRh Impulse auf vielen Gebieten“, betont Laudator Professor Dr. med. Klaus Krüger, Sprecher der Kommission Pharmakotherapie der DGRh aus München. Eine ganz besondere Rolle spielte er demnach als Pionier auf dem Gebiet der Borreliose-Forschung: „Die Bedeutung der Erkrankung erkannte er bereits, als diese noch weitgehend unbekannt und unerforscht war, seine Untersuchungen brachten ihm frühzeitig weltweite Anerkennung“, so Krüger. Bei allem Engagement in der Forschung stünde für Peter Herzer jedoch immer die unmittelbare Arbeit mit dem Patienten im Mittelpunkt seines Wirkens.

Über Prof. Dr. rer. nat. Fritz Melchers

Foto: privat

Der Chemiker, Biochemiker und Genetiker Professor Dr. rer. nat. Fritz Melchers studierte und promovierte an der Universität zu Köln und habilitierte sich in Freiburg. Nach drei Jahren Postdoc-Forschung am Salk Institute in La Jolla, California, gründete er eine Gruppe zur Erforschung der Antikörpersynthese am Max-Planck-Institut für Molekulare Genetik in Berlin. Ab 1981 leitete Melchers für 20 Jahre das Basel Institut für Immunologie in der Schweiz. Im Mittelpunkt seiner wissenschaftlichen Karriere steht die Analyse der Entwicklung von B-Zellen und ihrer Bedeutung in physiologischen und pathophysiologischen Zusammenhängen. Sein tiefes Interesse an klinisch-immunologischen Problemen widerspiegelt seine Rolle als ein Gründungsvater des Deutschen Rheumaforschungszentrums (DRFZ).

„Seine international hoch anerkannten Forschungsergebnisse haben es ermöglicht, die Entwicklung von B-Zellen und die Bildung von Antikörpern in all ihren Facetten zu erkennen, nicht zuletzt im Bereich von Autoimmunerkrankungen, Leukämien und Lymphomen“, sagt Laudator Professor Dr. med. Jochen Kalden, Rheumatologe aus Erlangen und selbst Ehrenmitglied der DGRh. Als Senior Research Group Leader kehrte Melchers 2003 nach Berlin zurück an das Max-Planck-Institut für Infektiologie, um dort Lymphozytenentwicklung zu untersuchen. Seit 2017 ist diese Forschergruppe im DRFZ angesiedelt. Melchers trägt Ehrentitel mehrerer Universitäten und ist Ehrenmitglied vieler immunologischer Fachgesellschaften weltweit.

Prof. Dr. med. Monika Østensen

Foto: SKUB Fotostudio

Auch bei Professor Monika Østensen spiegelt ihre Vita die umfassende Expertise und Begeisterung für ihren fachlichen Schwerpunkt wider, meint Laudatorin Privatdozentin Dr. med. Rebecca Fischer-Betz:

"Monika Østensen hat durch ihre internationale Forschung und insbesondere durch ihren stetigen Einsatz, das Wissen zur Sicherheit von Antirheumatika in der Schwangerschaft und Stillzeit zu optimieren und in die Klinik zu integrieren entscheidend dazu beigetragen, dass sich viele Frauen mit rheumatischen Erkrankungen heute ihre Familienplanung erfüllen können“, sagt die Leiterin der Schwangerschaftsambulanz und Stellvertretende Leiterin der Poliklinik für Rheumatologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.

Monika Østensen studierte in Freiburg und absolvierte ihre Facharztausbildung in Tromsö, Norwegen. Von 1991 bis 1999 leitete Østensen den Bereich Rheumatologie am Universitätsklinikum in Trondheim. Den Schwerpunkt ihrer Forschung bilden die Effekte einer Schwangerschaft auf rheumatisch-entzündliche Erkrankungen, deren Immunologie und die Therapie während Schwangerschaft und Stillzeit. Für die Erforschung und eine bessere Versorgung dieser Patientinnen baute sie in Norwegen ein Zentrum für Müttergesundheit auf. Anschließend gründete sie ein ebensolches Zentrum am Universitätsklinikum Bern in der Schweiz, das sie bis 2009 leitete. Unter ihrer Leitung wurden 2016 die EULAR-Empfehlungen zur antirheumatischen Therapie in der Schwangerschaft erstellt. Als wissenschaftliche Beraterin ist sie heute am Universitätsklinikum Trondheim und am Sorlandet Krankenhaus in Norwegen tätig.

Professor Østensen ist die fünfte Frau unter mittlerweile rund 60 Ehrenmitgliedern der DGRh. Für das Engagement ihrer Ehrenmitglieder bedankt sich die Fachgesellschaft unter anderem mit freiem Zugang zum Kongress.

Ihr Pressekontakt

Anna Julia Voormann

Generalsekretärin

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V.

Geschäftsstelle der DGRh

Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C

10179 Berlin

Ihr Pressekontakt

Janina Wetzstein

Pressestelle der DGRh

Postfach 30 11 20

70451 Stuttgart