Ehrenmitglieder der DGRh benannt
Josef Smolen und Dieter Mitrenga (posthum) werden geehrt
Berlin/Dresden, September 2019
Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V. (DGRh) ernannte im Rahmen ihres 47. Kongresses in Dresden zwei Ehrenmitglieder: Professor Dr. med. Josef Smolen aus Wien und posthum Dr. med. Dieter Mitrenga aus Köln. Damit würdigt die Fachgesellschaft das langjährige fachliche und auch politische Engagement und den großen persönlichen Einsatz der beiden Persönlichkeiten für die Rheumatologie. Die Ehrung für Dieter Mitrenga nahm in Dresden dessen Tochter Dr. Anja Mitrenga entgegen.
Leider konnte Laudator Professor Dr. med. Ekkehard Genth nicht am Kongress teilnehmen, um die Würdigung persönlich vorzutragen.
Foto: Marburger Bund Ɨ (posthum)
Dieter Mitrenga wurde 1940 in Ratibor, Schlesien, geboren. Er studierte in Köln Medizin und wurde Internist, Rheumatologe, Nephrologe und AIDS-Spezialist. In Hannover absolvierte er seine wissenschaftliche Ausbildung und arbeitete mit immunhistologischen Methoden. Später wurde er Chefarzt und hoch geschätzter Ärztlicher Direktor am Krankenhaus der Augustinerinnen zu Köln. Dieter Mitrenga engagierte sich vielseitig in der Berufspolitik und in der ärztlichen Selbstverwaltung. Über viele Jahre war er Vorstandsmitglied der Ärztekammer Nordrhein und der Bundesärztekammer. Von 1978 bis 2014 gehörte er der Ständigen Konferenz für Weiterbildung der Bundesärztekammer an.
Die Rheumatologie war Mitrenga ein besonderes Anliegen. Von 1988 bis 2012 war er Sprecher der Kommission Weiterbildung der DGRh und beriet und unterstützte die Fachgesellschaft in diesen Fragen über drei Perioden der Novellierung der Musterweiterbildungsordnung. „Qualität und Wahrhaftigkeit in der Weiterbildung standen für ihn an erster Stelle. Rheumatologie war für ihn ganz im Sinne des heutigen Grundverständnisses der EULAR und der DGRh vor allem ein Fachgebiet der Inneren Medizin, dessen Kern die entzündlichen, immunologischen und metabolischen Systemkrankheiten mit muskuloskelettaler Beteiligung sind“, betont Laudator Ekkehard Genth. Dafür habe Mirtenga mit Herz, Verstand, Humor und Eloquenz gefochten.
Für sein großes Engagement wurde er vielfach ausgezeichnet: Unter anderem mit der Ehrenmitgliedschaft im Marburger Bund und der Ernst-von-Bergmann-Plakette für Fortbildung der Bundesärztekammer. Er ist auch Träger der Kußmaul-Medaille der DGRh. Dr. Dieter MItrenga verstarb am 25. Juli 2017 in Köln. In Dresden zeichnete ihn die DGRht nun posthum mit der Ehrenmitgliedschaft aus.
Foto: MUW
Die Laudatio für das neue Ehrenmitglied Professor Dr. med. Josef Smolen aus Wien sprach in Dresden Kongresspräsident Professor Dr. med. Martin Aringer. Josef Smolen studierte und promovierte in Wien. Er trat 1975 in das Institut für Immunologie ein und arbeitete dort experimentell zur rheumatoiden Arthritis und Autoantikörperforschung. Zu Beginn der 80er Jahre ging er als Max Kade-Stipendiat an die National Institutes of Health in Bethesda, Maryland, USA. Nach seiner Rückkehr und anschließenden Habilitation leitete er die 2. Medizinische Abteilung des Krankenhauses der Stadt Wien-Lainz und das Ludwig Boltzmann Institut für Rheumatologie und Balneologie. Im Jahr 1995 wurde er zudem auf den Lehrstuhl für Rheumatologie an der Klinik für Innere Medizin III der Universität Wien berufen.
Seine Forschung widmete Smolen vor allem der Pathogenese und Therapie der rheumatoiden Arthritis. Seine Abteilung führte er zu fachlich hoch anerkannten Erfolgen, die Klinische Abteilung für Rheumatologie am AKH Wien ist ein Center of Excellence der Europäischen Rheumaliga (EULAR) und gilt als eines der führenden Zentren in Europa. Smolen war unter anderem EULAR-Präsident und Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation. Er hat mehr als 450 Artikel in wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert und ist in seinem Fachgebiet einer der weltweit meistzitierten Autoren. Professor Aringer würdigte besonders seine Verdienste für die europäische Rheumatologie und für die Ausbildung von Rheumatologen, wovon vier heute rheumatologische Professuren bekleiden.
Die DGRh dankt ihren Ehrenmitglieder für ihr außerordentliches Engagement unter anderem mit einer Einladung zum Kongress und einem Empfang mit dem Präsidenten der DGRh, ebenfalls im Rahmen des Kongresses.