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Arbeitskreis Lungenbeteiligung bei rheumatologischen Erkrankungen

Sprecher: Univ.-Prof. Dr. med. MUDr. Valentin S. Schäfer

Stellv. Sprecher: Prof. Dr. med. Andreas Krause

Mitglieder des Arbeitskreises


Die Arbeit des DGRh-Arbeitskreises "Lungenbeteiligung bei rheumatologischen Erkrankungen" zielt darauf ab, das Verständnis der Zusammenhänge zwischen rheumatologischen Erkrankungen und Lungenbeteiligungen zu vertiefen. 

Die Gruppe setzt sich aus Experten verschiedener Disziplinen zusammen, einschließlich Rheumatologie, Pneumologie, Radiologie und Immunologie, um einen multidisziplinären Ansatz zu gewährleisten.

Ziele:

  • Verbesserung des Verständnisses der Mechanismen, die zu Lungenbeteiligungen bei rheumatologischen Erkrankungen führen.
  • Förderung der Früherkennung und effektiven Behandlung von Lungenbeteiligungen, um die Lebensqualität betroffener Patienten zu verbessern.
  • Entwicklung von innovativen Therapieansätzen zur Behandlung von Lungenbeteiligungen bei rheumatologischen Patienten.

Inhalte/Arbeitsthemen:

  • Untersuchung der Epidemiologie von Lungenbeteiligungen bei rheumatologischen Erkrankungen.
  • Analyse der Immunreaktionen und Entzündungsprozesse in der Lunge, die mit rheumatologischen Erkrankungen assoziiert sind.
  • Bewertung der Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten zur Behandlung von Lungenbeteiligungen.
  • Entwicklung von Patientenbildungsmaterialien und Schulungsprogrammen für medizinisches Fachpersonal zur Verbesserung der Versorgung und des Managements von Patienten

Dazu sind folgende Arbeitsaufgaben geplant:

  • Erfassung der Präsenz und Ausstattung von ILD-Boards in Deutschland
  • Durchführung von Studien zur Erforschung der Pathophysiologie von Lungenbeteiligungen bei rheumatologischen Erkrankungen.
  • Entwicklung und Evaluation von Diagnoseverfahren zur frühzeitigen Erkennung von Lungenbeteiligungen.

2023 - 2024

1. PULSAR- Studie
(PUL
monale Beteiligung und SchlafApnoe in rheumatologischen Erkrankungen)

Studiendesign:

  • Multimodale prospektive Kohortenstudie mit Kontrollgruppe
  • Neu diagnostizierte, unbehandelte RA/ PsA
  • Longitudinales Follow-Up von 12 Monaten, Untersuchungsintervall: alle 3 Monate 
  • Anamnesebogen, körperliche Untersuchung, Laborparameter, Bodyplethysmographie inkl. DLCO, 6-Minuten Gehtest, TTE, Röntgen-Thorax, kardiorespiratorische Polygraphie, Epworth Sleepiness Scale
  • Objectives:
    - Prävalenz von pulmonalen Anomalien und schlafbezogenen Atmungsstörungen bei Patienten mit neu diagnostizierter RA oder PsA 
    - Entwicklung eines diagnostischen Algorithmus zur Detektion von Risikopatienten

Results:

  • Einschluss 54 Arthritis-Patienten (26 RA Patienten, 24 PsA Patienten), 26 Kontrollprobanden
  • Baseline: 
    - Prävalenz pulmonaler Manifestationen: 37,0 % (35,3 % symptomatisch / 64,7 % asymptomatisch)
    - Risikofaktoren: Patientenalter 58,2 Jahre (p = .002*), Rheumafaktor > 14 IU/ml (p = .026*)
    - Protektiver Faktor: DAS28CRP < 3,2 (p = .114)
  • Follow-Up: 
    - Signifikanter Abfall der CRP- und DAS28-Werte (p < .001*), signifikante Verbesserungen der Gehstrecke im 6MWT (p < .001*)
    - Rückgang restriktiver Ventilationsstörungen von 19,0 % auf 12,5 % (p = .373), jedoch keine Assoziation zu Krankheitsaktivität und rheumatologischer Medikation
  • Prävalenz schlafbezogener Atmungsstörungen: 38,5 % 
  • Risikofaktoren: Alter 57,0 Jahre (p < .001*), männliches Geschlecht (p = .004*), ESS > 10 (p = .036*)

Discussion:

  • Lungenbeteiligung häufige extraartikuläre Manifestation sowohl bei RA als auch bei PsA
  • Oft keine respiratorische Symptomatik
  • Implementierung eines Screening-Protokolls bei Erstdiagnose:
  • Frühzeitige Erkennung und Behandlung von pulmonalen Manifestationen/ schlafbezogenen Atmungsstörungen?
  • Keine signifikanten Veränderungen bei klinischer Untersuchung,  Lungenfunktionstests und 6MWT im Verlauf

=> Bedarf an sensitiveren und spezifischeren Follow-Up-Tools für pulmonale Veränderungen und Progression
 

2. LUSonAID Studie
(L
ungUltraSound on AutoImmun Diseases)

Studiendesign:

  • Multimodale Querschnittstudie mit Kontrollgruppe
    - Klinisches Assessment
    - Laborchemisches Assessment inklusive Biobanking
    - Bildgebendes Assessment: LUS mittels Butterfly iQ+, Röntgen-Thorax/ HRCT, TTE
    - Lungenfunktionsuntersuchung (BGA, Diffusion, Bodyplethysmographie, 6MWT)
  • Objective:
    - Prävalenz von pulmonalen Anomalien bei Patienten mit RA oder PsA , AAV oder Kollagenose
    - Entwicklung eines diagnostischen Algorithmus (inklusive LUS) zur Detektion von Risikopatienten
  • 14 Areale insgesamt
  • 0/1/2/3 Punkte pro Areal
  • max. 42 Punkte pro Patient
  • Berechnung LUS-Score: Gesamtpunktzahl / Beurteilte Areale

Methodik:

  • Gesunde Lunge im Ultraschall:
    - Hoher Impedanzunterschied (Luft/ umliegendes Weichgewebe), Reflexion Ultraschallwellen hoch
    - Pleura: hyperechogen, dünn, regelmäßig. Glatte atemsynchrone Bewegungen („lung sliding“)
    - Lungengewebe: horizontale Artefakte („A-Linien“): wiederholte Reflexionen Pleuralinie
  • Interstitielle Lungenerkrankungen im Ultraschall
    - Verminderter Impedanzunterschied
    - Pleuraveränderungen: unregelmäßig, verdickt, unscharf, fragmentiert
    - Lungengewebe: vertikale, hyperechogene, atemsynchrone Artefakte von Pleura ausgehend („B-Linien“) +  kleine subpleurale hypoechoische Bereiche
  • B-Linien: Dichte subpleurales Lungengewebe erhöht (u.a. kardiogenes Lungenödem, Pneumonie)

Results:

  • Studienrekrutierung abgeschlossen:
    60 Patienten mit RA, 60 Patienten mit PsA, 60 Patienten mit AAV, 60 Patienten mit Kollagenose
  • Statistische Analyse

 

Ihr Kontakt

Andrea Grimm

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V.

Geschäftsstelle der DGRh

Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C

10179 Berlin