4. Vaskulitiden
Prüfungsfragen zur Vorbereitung auf das Staatsexamen
Dezember 2011
Im Folgenden finden Sie zur Vorbereitung auf das Staatsexamen Prüfungsfragen zum Fachgebiet Vaskulitiden. Alle Antworten zu den Prüfungsfragen finden Sie im Antwortkatalog.
4.1 Welche der folgenden Manifestationen einer Vaskulitis ist untypisch für eine Polyarteriitis nodosa (Panarteriitis nodosa)?
a) Schwerpunktneuropathie
b) Livedo reticularis
c) Rapid progressive Glomerulonephritis
d) Aneursymen der Mesenterialarterien
e) Gewichtsverlust > 4 kg
4.2 Ein Patient mit bekannter Granulomatose mit Polyangiitis stellt sich mit neu aufgetretenen pulmonalen Rundherden, Epistaxis, Cephalgien, einem Hörverlust des rechten Ohres und Ödemen vor. Die Labordiagnostik zeigt ein erhöhtes CRP, einen Anstieg des Serumkreatinins von 1.1 auf 2.3 mg/dL sowie massenhaft dysmorphe Erythrozyten und Eiweiss im Urinsediment.
Welche Therapie ist am ehesten indiziert?
a) Azathioprin plus Methylprednisolon
b) Methotrexat plus Prednison
c) Etanercept plus Methyplprednisolon
d) Cyclophosphamid plus Prednisolon
e) Cyclosporin A plus Prednison
4.3 Welche der folgenden Autoantikörper weisen bei passendem klinischen Bild am ehesten auf eine mikroskopische Polyangiitis hin?
a) Antikörper gegen Doppelstrang-DNA
b) Antikörper gegen Myeloperoxidase
c) Antikörper gegen zyklische zitrullinierte Peptide
d) Antinukleäre Antikörper
e) Antikörper gegen Jo-1
4.4 Welche der folgenden Aussagen zur Takayasu-Arteriitis trifft zu?
a) Erstmanifestation meist nach dem 50. Lebensjahr
b) Bei etwa 1/3 der Patienten tritt eine Purpura auf
c) Typisch sind Stenosen der Aorta oder der aortennahen Gefäße
d) Bei 30 % der Patienten ist das Hbs-Antigen positiv
e) Die Plasmapherese ist neben den Steroiden Therapie der Wahl
4.5 Welche der folgenden Aussagen zur Granulomatose mit Polyangiitis ist richtig?
a) Eine Nierenbiopsie kann richtungsweisende Befunde liefern.
b) Antinukläre Antikörper weisen auf eine Granulomatose mit Polyangiitis hin.
c) Typisch ist die Ausbildung eines Rhinophyms nach längerer Krankheitsdauer.
d) Häufigste Form der Nierenbeteiligung ist eine entzündliche Stenose der Nierenarterien.
e) Patienten mit Granulomatose mit Polyangiitis haben ein vermindertes Malignomrisiko.
4.6 Welche der folgenden Aussagen zur kryoglobulinämischen Vaskulitis ist falsch?
a) Der Rheumafaktor ist meistens positiv.
b) Häufig liegt eine Hepatitis C-Infektion vor.
c) Die Serumkomplementspiegel (C3, C4) sind meistens erhöht.
d) Die Purpura ist eine häufige Manifestation.
e) Nicht selten liegt eine monoklonale Gammopathie vor.
4.7 Eine palpable Purpura kommt praktisch nicht vor bei?
a) Granulomatose mit Polyangiitis
b) Arteriitis temporalis (Horton)
c) M. Schönlein Henoch
d) Mikroskopischer Polyangiitis
e) Kryoglobulinämische Vaskulitis
4.8 Eine 70jährige Frau kommt zu Ihnen mit beidseitigen Schmerzen im Schultergürtel, die akut vor 1 Woche begonnen haben und sich unter der Therapie mit Ibuprofen nicht bessern. Die Blutsenkung ist mit 70 mm in der ersten Stunde deutlich erhöht. Welche anamnestische Angaben sind zur Diagnose und damit Therapieentscheidung von untergeordneter Bedeutung?
a) Sehstörungen, Amaurose
b) Fieber, Nachtschweiß
c) Schwellungen peripherer Gelenke
d) Psoriasis selbst oder in der Familie
e) Gewichtsverlust
4.9 Eine 70jährige Frau kommt zu Ihnen mit beidseitigen Schmerzen im Schultergürtel, die akut vor 1 Woche begonnen haben und sich unter der Therapie mit Ibuprofen nicht bessern. Die Blutsenkung ist mit 70 mm in der ersten Stunde deutlich erhöht. Bei unauffälligem internistischen Befund stellen Sie die Diagnose einer Polymyalgia rheumatica. Die Patientin gibt zudem lediglich Fieber bis 38°C und Nachtschweiß an, kein außergewöhnlicher Kopfschmerz. Mit welcher Dosis von Prednison sollten Sie beginnen? (Patientin wiegt 65 kg)
a) 1 mg/kg Körpergewicht
b) mindestens 100 mg/d
c) 60 mg/d
d) 20 mg/d
e) unter 10 mg/d
4.10 Wie lange sollten Sie bei einer histologisch gesicherten Arteriitis temporalis mit/ohne Polymyalgie (erstmalig aufgetreten bei einem 75jährigen Mann) eine Steroidtherapie (Prednison in langsam absteigender Dosierung) durchführen?
a) bis zum Lebensende
b) ca. 2 Jahre
c) wenige Monate bis 1 Jahr
d) Eine einmalige Stoßtherapie über wenige Wochen reicht aus.
e) Ein Umsetzen der Steroidtherapie auf ein nichtsteroidales Antirheumatikum ist möglichst rasch (nach wenigen Wochen) anzustreben.