7. Kristallarthropathien
Prüfungsfragen zur Vorbereitung auf das Staatsexamen
Dezember 2011
Im Folgenden finden Sie zur Vorbereitung auf das Staatsexamen Prüfungsfragen zum Fachgebiet Kristallarthropathien. Alle Antworten zu den Prüfungsfragen finden Sie im Antwortkatalog.
7.1 Eine akute Arthritis des rechten Kniegelenks bei einem 45-jährigen Mann ist von allen genannten Diagnosen am wenigsten verdächtig auf:
a) rheumatoide Arthritis
b) Gicht
c) Lyme-Arthritis
d) aktivierte Arthrose
e) Reaktive Arthritis
7.2 Eine Gicht ist zu beweisen durch:
a) Erhöhte Harnsäure im Serum
b) Vermehrte Ausscheidung von Urin im Serum
c) Akute Arthritis des Großzehengrundgelenks
d) Nachweis von intrazellulär gelegenen Natriumuratkristallen in der Synovia
e) Ansprechen auf Colchizin in höherer Dosierung
7.3 Bei einer 25-jährigen Frau mit neu aufgetretener symmetrischer Polyarthritis der PIP-Gelenke beider Hände und Schmerzen in den MTP-Gelenken im Gänsslen-Zeichen sind folgende Labormethoden zur Differentialdiagnose ohne Bedeutung:
a) ANA, ds-DNS
b) Harnsäure
c) Rheumafaktor
d) Anti-CCP
e) CK
7.4 Ein 45-jähriger Mann stellt sich wegen in der Nacht zuvor plötzlich aufgetretener heftiger Schmerzen im rechten Großzeh und subfebriler Temperaturen vor. Bei einem Restaurantbesuch am Abend habe er sich noch völlig wohl gefühlt. Bei der körperlichen Untersuchung findet sich eine ausgeprägte Schwellung und Rötung im Bereich des Großzehengrundgelenkes bis in die Gelenkumgebung.
Welches ist die wahrscheinlichste Diagnose?
a) Erysipel
b) Gichtanfall
c) Bakterielle Arthritis
d) Pseudogichtanfall
e) Psoriasisarthritis
7.5 Welches Gelenk wird von der Chondrokalzinose (Pseudogicht) bevorzugt betroffen?
a) Kniegelenk
b) Distales Interphalangealgelenk
c) Großzehengrundgelenk
d) Hüftgelenk
e) Ellbogengelenk
7.6 Welche Behandlung würden Sie zum Zeitpunkt des Auftretens eines Gichtanfalls bevorzugen?
a) Harnsäure-senkende Therapie, z.B. Allopurinol
b) Physikalische Therapie, z.B. Fangopackung
c) Diätetische Behandlung, z.B. purinarme Kost
d) Systemische antiphlogistische Therapie, z.B. NSAR
e) Lokale antiphlogistische Therapie, z.B. Iontopherese
7.7 Welche Aussage trifft für die Periarthropathia calcarea generalisata (Apatit-Rheumatismus, Hydroxylapatit-Ablagerungskrankheit) zu?
a) Die BSG und das C-reaktive Protein sind anhaltend erhöht.
b) Die hierbei nachgewiesenen Kristalle haben eine typische Rhombus-Form.
c) Sehnen und Schleimbeutel sind typischerweise betroffen.
d) Die Ablagerungen stellen sich im Röntgenbild nicht dar.
e) Eine Therapie mit einem DMARD (disease modifying antirheumatic drug) ist indiziert.
7.8 Eine 65-jährige Frau stellt sich wegen wiederholt im Abstand von einigen Monaten aufgetretener schmerzhafter Schwellungen des linken Kniegelenks und rechten Handgelenkes vor. Die Gelenke seien dann auch rot gewesen, die Beschwerden seien jeweils spätestens innerhalb von 2-3 Wochen völlig abgeklungen.
Welche Erkrankung halten Sie für möglich?
a) Rheumatoide Arthritis
b) Bakterielle Arthritis
c) Spondylitis ankylosans
d) Aktivierte Arthrose
e) Chondrokalzinose (Pseudogicht)
7.9 Welche Aussage zur langfristigen Behandlung der Gicht ist richtig?
a) Bei medikamentöser Therapie sind diätetische Maßnahmen verzichtbar.
b) Nach Beginn einer Allopurinol-Therapie können Gichtanfälle auftreten.
c) Unter Urikosurika ist auf eine Ansäuerung des Urins zu achten.
d) Eine Einstellung der Serum-Harnsäure auf 8,5 mg/dl ist ausreichend.
e) Benzbromaron ist bei der Uratnephropathie indiziert.