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Forschungsinitiative 2025: Neuer Therapieansatz bei rheumatoider Arthritis

Zwischenbericht zeigt erste Erfolge

Seit Juni 2024 forscht Prof. Dr. Dr. David Simon, Charité - Universitätsmedizin Berlin, an einem neuen Behandlungsansatz für Menschen mit „ACPA-positiver“, therapieresistenter und damit schwer behandelbarer rheumatoider Arthritis (RA). Ein Stipendium der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e. V. (DGRh) im Rahmen der „Forschungsinitiative 2025“ macht dieses Projekt möglich. Die neue Kombinationstherapie soll nicht nur Symptome lindern, sondern auch die zugrunde liegende Autoimmunreaktion gezielt und nachhaltig beeinflussen – ein Schritt hin zu einer sogenannten immunologischen Remission. Das Ende des Projektes ist für Februar 2026 geplant. Jetzt liegt ein erster Zwischenbericht vor.

Prof. Dr. Dr. David Simon

Foto: Seitz

Im Zentrum der Arbeit steht eine gezielte Kombination zweier bereits zugelassener Medikamente: Dem Immunsuppressivum Abatacept und dem Krebsmedikament Daratumumab, einem monoklonalen Antikörper. Abatacept unterbindet die krankheitsrelevante Kommunikation zwischen T- und B-Zellen, beides Abwehrzellen des Immunsystems, während Daratumumab langlebige CD38-positive Plasmazellen angreift. Diese Zellen gelten bei der RA als besonders therapieresistent und tragen vermutlich wesentlich zur Produktion krankheitsauslösender Autoantikörper (ACPA) bei. Ziel der dualen Strategie ist es, das fehlgesteuerte Immunsystem zurückzusetzen und eine langfristige Stabilisierung ohne dauerhafte Immunsuppression zu erreichen.

Der aktuelle Zwischenbericht dokumentiert die bisherigen Fortschritte des Projekts. Die zweistufige klinische Studie CURACTA wurde erfolgreich initiiert: Nach Genehmigung durch Ethikkommission und Paul-Ehrlich-Institut startete Phase I mit drei Patient:innen, die die Kombinationstherapie unter engmaschiger klinischer und laborchemischer Überwachung erhielten. Die Ergebnisse dieser ersten Phase sind vielversprechend: Die Probanden vertragen die Behandlung gut und es traten keine schwerwiegenden Nebenwirkungen auf. Ein unabhängiges Sicherheitsgremium prüft derzeit die Daten. Nach Freigabe beginnt Phase II mit weiteren 20 Patient:innen. Darin untersucht Professor Simon die Wirksamkeit des Ansatzes im Vergleich zur Standardtherapie.

Das Projekt hat nicht nur das Potenzial, eine neue therapeutische Option für Menschen mit schwer behandelbarer RA zu schaffen. „Es steht auch exemplarisch für erfolgreiche translationale Forschung in der Rheumatologie, denn es verbindet gezielte Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit unmittelbarem Nutzen für Patient:innen“, betont Prof. Dr. Ulf Wagner, Präsident der DGRh aus Leipzig. Die Ergebnisse könnten künftig helfen, Menschen mit rheumatoider Arthritis eine Perspektive jenseits klassischer Immunsuppression zu eröffnen.

Neben der klinischen Forschung leistet das Projekt auch einen Beitrag zur Stärkung der wissenschaftlichen Gemeinschaft: Simon engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich in der Fachgesellschaft, unter anderem im wissenschaftlichen Programmkomitee des DGRh-Kongresses, in Leitliniengruppen und in der Kommission „Digitale Rheumatologie“. Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie sieht in dem Projekt ein Modell für nachhaltige, patientenorientierte Forschung und begrüßt die bisherigen Fortschritte ausdrücklich.

Ihr Kontakt

DGRh Geschäftsstelle

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie und Klinische Immunologie e.V.

Wilhelmine-Gemberg-Weg 6, Aufgang C

10179 Berlin