S1-Leitlinie SARS-CoV-2 Prä-Expositionsprophylaxe veröffentlicht
21.06.2022
In der aktuellen Situation der Pandemie besteht nach wie vor Bedarf an Informationen und Empfehlungen zum Umgang mit besonderen Therapieoptionen. Eine aktive Immunisierung gegen COVID-19 ist neben der Reduktion des Expositionsrisikos die wirksamste Prävention vor schweren Verläufen. Die Wirksamkeit setzt jedoch funktionierende Immunfunktionen voraus, was bei bestimmten Gruppen nicht immer gegeben ist. Zur Prä-Expositionsprophylaxe liegt nun eine neue S1 Leitlinie vor. Diese wurde unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie e.V. (DGI) und unter Mitwirkung der DGRh und weiterer Fachgesellschaften entwickelt.
Das Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf einer SARS-CoV-2 Infektion unterscheidet sich zwischen unterschiedlichen Altersgruppen und ist durch vorhandene Komorbiditäten geprägt. Daten von 30 Millionen Versicherten der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) im ersten Jahr der Pandemie verdeutlichen, dass Patienten mit geschwächtem Immunsystem ein erhöhtes Risiko für schwere COVID-19 Verläufe aufweisen. Für diese vulnerable Patientengruppe relevant immundefizienter Patienten sind keine hinreichenden präventiven Strategien vorhanden. Zur Verfügbarkeit von Präparaten mit Nutzen für spezifische Risikogruppen entwickelte die Leitliniengruppe nun Handlungsempfehlungen, die ab sofort auf der Homepage der AWMF verfügbar sind. Die S1-Leitlinie SARS-CoV-2 Prä-Expositionsprophylaxe richtet sich an Fachärzte der Inneren Medizin und anderer Fachbereiche sowie an Hausärzte, aber auch an Patienten mit eingeschränkter Immunfunktion und an ihre Angehörigen.
Alle Informationen über den Einsatz von monoklonalen Antikörperpräparaten zur Primärprophylaxe von SARS-CoV-2-Infektionen bei Risikogruppen finden Sie über diesen Link zur AWMF-Leitlinie.